22. September 2010

alt und verbittert?

Auch ich war schon verbittert.
Ich kenne das Gefühl sehr gut.
Heute kam mir eine Aussage zu Ohren, die hat mich hellhörig und nachdenklich gemacht.
"Du bist doch eine alte verbitterte Frau!"
Das möchte niemand gesagt bekommen, das möchte sicherlich niemand sein und auch nicht werden.
Das Alter in einem Gesicht zu sehen, das ist die Zeit, sicher hinterlässt hier auch das Erlebte Spuren aber vorallem die Jahre, hiergegen kann sich kein Mensch wehren. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger, früher oder etwas später....
Aber VERBITTERUNG?! Und dazu noch gezeichnet im Gesicht, in den Augen, den Mundwinkeln...
NEIN!
Verbitterung darf mal sein, aber man muss sehr aufpassen, dass sie nicht Besitz von dir ergreift, dass sie zum Dauerempfinden wird, dann zeichnet sie nicht nur das Verhalten, dann zeichnet sie das GESICHT.
Begleiterscheinungen deiner Verbitterung können sein: wütend sein; voller Hass sein; neidisch sein; missgünstig sein; Rachegefühle verspüren; dich zurückziehen; einsam fühlen; hilflos fühlen; hoffnungslos fühlen; Verachtung empfinden; keine Freude mehr empfinden; kein Mitgefühl mit anderen mehr verspüren; innerlich leer fühlen; dich an anderen rächen wollen; kein Interesse mehr für andere haben; rücksichtslos sein; deine Gedanken kreisen um deine Situation; du empfindest körperliche Schmerzen.
Übernimm Verantwortung für deine Verbitterung.
Verbitterung ist wie eine Glasglocke, die du dir überstülpst und die nichts mehr an positiven Gefühlen und Erfahrungen zu dir hineinlässt. Einerseits bietet die Glasglocke dir Sicherheit. Du brauchst dich nur noch mit dem, was in dir abläuft, zu beschäftigen – mit deinen Erinnerungen, deinen enttäuschten Erwartungen, Vorwürfen und deiner Verbitterung. Andererseits nimmst du dir dann auch die Chance, neue und vielleicht positive Erfahrungen zu machen.
...nein lass dich nicht von diesem Sog packen!!





Man kann sich nicht immer direkt wehren gegen Traurigkeit, Enttäuschung, Verbitterung, man steht den Ereignissen oft hilflos, kraftlos, kalt erwischt...gegenüber. Man kann es manchmal nicht mehr aufhalten. Man darf sich nur nicht fesseln lassen in diese Gefühle, einschließen lassen in diese Dunkelheit und Schwere, das kann man nicht aufhalten, aber man kann aus dem Rest seines Lebens noch etwas machen. Wenn ich es selbst nicht tue, dann geschieht nichts. Nur einem verlorenen Glück, verlorenen Momenten und Chancen nachzutrauern, verbittert.

Man muss wohl das was war annehmen, das hervorholen, an das man schöne Erinnerungen hat. Versuchen etwas Neues aufzubauen, ohne Vergleiche anzustellen.

Lasse Dich auf das Leben ein, Du wirst erkennen, es gibt nicht nur eine Straße.


Eine schwere Aufgabe? Yes...

Vielleicht gibt es einige Menschen, die helfen können und wollen, auch dann oder gerade dann für dich da sein möchten, die dich mögen..lass es zu.

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